Der Stadtteil mit dem besonderen Flair
1928 erreichte die Ausdehnung Bambergs nach Osten die Weißenburgstraße. Aufgrund akuter Wohnungsnot entstanden Pläne, im Waldgebiet “Spinnseyer” eine neue Siedlung zu errichten. Im Jahr 1935 begannen erste Siedler mit viel Eigeninitiative die Arbeiten an der “Spinnseyersiedlung’: noch im selben Jahr konnten 97 neue Bewohner ihre Häuser beziehen. Der erste Bauabschnitt wurde drei Jahre später 1938 abgeschlossen. Kurz darauf war es erklärtes Ziel der Anwohner, die Infrastruktur der neuen Siedlung in Angriff zu nehmen, woraufhin die Arbeiten zum Bau der Kunigundenschule begannen. Bis zum Jahr 1950 schlossen sich zwei weitere Bauabschnitte an.
Der Antrag zur Umbenennung der Siedlung ging 1951 bei der Stadt Bamberg ein, kurze Zeit später änderte der Stadtrat den Namen wie beantragt in “Gartenstadt’: Bis 1960 entstanden viele weitere wichtige Institutionen und Einrichtungen des Ortsteils: die katholische Kunigundenkirche, die evangelische Auferstehungskirche, der Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt, der Kindergarten St. Kunigund und der evangelische Kinder· garten an der Mittelbachstrasse. Bis auf den 5. Bauabschnitt des Berliner Rings – der seitdem die Gartenstadt durchschneidet – kam die Bautätigkeit bis etwa 1980 zum Erliegen. Von da an bis ca. 1999 wurde die Gartenstadt noch einmal erweitert: Zunächst entstanden im Gebiet an der Greiffenbergstrasse, später auch im Bereich “Sieben Eichen” und Sonnenpark zahlreiche Einfamilienhäuser und viel Platz für Familien.
Infrastruktur
In diesem Jahr konnte die Gartenstadt das 70. Gründungsjubiläum feiern – damit gehört sie zu einem der “alten” jungen Stadtteile Bambergs. Über diese sieben Jahrzehnte hinweg ist es den Gartenstädtern eindrucksvoll gelungen, das besondere Flair ihres Stadtteils, geprägt von vielen Gärten, Freiflächen und natürlich dem Hauptsmoorwald, zu erhalten. Besonders gut entwickelt hat sich in dieser Zeit auch die Infrastruktur der Gartenstadt: Drei Kindergärten, ein Kinderhort, ein Seniorenzentrum, eine Seniorenbegegnungsstätte, eine evangelische und eine katholische Kirche, zwei Schulen, Geschäfte zur Nahversorgung, Apotheken, eine gute ärztliche Versorgung und nicht zu vergessen eine perfekte Busanbindung sind hier Garanten für die hohe Lebensqualität am Rande der Stadt. Zum Gebiet der Gartenstadt gehört auch ein Teil der Einrichtungen der US-Kaserne, der Flugplatz an der Breitenau und das Plärrergelände mit großem Park & Ride-Parkhaus.
CSU Historie
Am 08. Februar 1957 fand die Gründungsversammlung des CSU-Ortsverbandes Gartenstadt statt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden beide Distrikte unter gemeinsamer Leitung geführt. Elf stimmberechtigte Gründungsmitglieder sprachen sich in geheimer Wahl für Josef Thoma zum ersten CSU-Ortsvorsitzenden der Gartenstadt aus. Sein Wegzug in die Lichteneiche führte zu einer kurzen Ruhephase der Ortsverbandsarbeit bis zum 22. September 1960. Von da an übernahm Stadtrat Paul Wünsche für viele Jahre die Geschicke des Ortsverbandes Gartenstadt. Im Fränkischen Tag war zu lesen: “Nun hat sie in dem Stadtrat Paul Wünsche wieder einen jungen und arbeitsfreudigen Vorsitzenden erhalten, der in der letzten Versammlung unter Leitung des CSU-Kreisvorsitzenden, Bürgermeister Schleyer, fast einstimmig gewählt wurde: Bei der Landtagswahl 1966 kandierte Paul Wünsche erstmals auf der Landesliste der CSU und konnte 1968 als erster Nachrücker in den Landtag einziehen. Im Jahr 1970 wurde Wünsche dann für den Bamberger Stimmkreis direkt in den Landtag gewählt. Bis 1990 – also 22 Jahre lang – vertrat Paul Wünsche dort die Interessen Bambergs in München. In dieser Zeit setzte er sich auch mit ganzer Kraft für viele große und kleine Probleme der Gartenstädter Bürger ein.